GAME @ Meeresschule Pula
Es ist soweit: GAME kommt an die Meeresschule – und damit Annamarija, Marie und Franz nach Pula. Gemeinsam richten sie in der Meeresschule ihr Labor ein, um den Einfluss von Lichtverschmutzung auf Meerestiere zu erforschen.
Text: Rebecca Gahr, Video: Gerwin Gretschel, Fotos: GEOMAR
Für GAME 2021 wollen die drei Studierenden die möglichen Effekte von Lichtverschmutzung auf Seeigel (Paracentrotus lividus und Arbacia lixula) und Schnecken (Cerithium vulgatum) untersuchen. Dafür teilen sie die Tiere in unterschiedliche Gruppen. Die Kontrollgruppe wird unter einem normalen Tag-Nacht-Rhythmus beobachtet, während zwei andere Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten schwachem künstlichen Licht ausgesetzt sind.
Mit viel Enthusiasmus und ein wenig Improvisationstalent richten die drei sich mit Gerwins Hilfe an der Meeresschule ein Labor ein. Die mit Meerwasser gefüllten Aquarien werden durch eine Luftpumpe mit Sauerstoff versorgt und sind mit blickdichten Planen voneinander getrennt, damit sie sich nicht gegenseitig beeinflussen. Außerdem gibt es in jedem Aquarium eine PVC-Röhre. Die Rohre haben die drei mit einer Stichsäge zu kuppelartigen Dächern geschnitten, um zu sehen, ob die Tiere versuchen, der Lichtverschmutzung auszuweichen. „Und bisher haben wir dabei noch keine Finger verloren“, lacht Anamarija.
Für die Imitation von Tageslicht und Lichtverschmutzung installierten die drei LEDs und ein automatische Licht-Dimm-System. Letzteres programmierten sie abgestimmt auf den lokalen Sonnenauf- und Untergang in Kroatien, um einen möglichst authentischen Tag-Nacht-Rhythmus nachzuahmen. Eigentlich ein recht simples Experiment-Setting, wäre da nicht ein kleines Problem: Denn für den Vergleich der Gruppen müssen die Tiere auch im Dunkeln fotografiert werden – aber eben ohne künstliches Licht wie etwa einen Kamerablitz. Um dieses Problem zu lösen, fotografieren die drei bei Rotlicht. Die meisten Meerestiere können dieses nämlich nicht wahrnehmen. Fehlen also nur noch die Tiere, dann steht dem Start des Experiments nichts mehr im Wege.
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