GAME 2023: Meereslebewesen im (künstlichen) Rampenlicht

Die Studierenden des GAME-Programms haben sich zu einer Gruppe versammelt und lachen in die Kamera. Im Hintergrund sieht man die Landschaft in der Nähe von Kiel, wo Vanessa und Oliver auf die Untersuchung an der Meeresschule vorbereiten.

Das GAME-Programm 2023 hat begonnen und die Meeresschule Pula ist wieder dabei. Auch dieses Mal untersuchen Studierende den Einfluss von nächtlichem Kunstlicht auf Meereslebewesen – wenn auch mit einem anderen Fokus als 2021.

Text: Rebecca Gahr, Fotos: GEOMAR und Vanessa Leininger

Studierende aus zehn verschiedenen Ländern nehmen dieses Jahr am GAME-Programm des Geomar teil. Sie untersuchen die Auswirkungen von künstlichem Licht bei Nacht auf die Besiedlung durch Meereslebewesen. Dafür werden an unterschiedlichen Standorten Hartsubstratplatten installiert und während eines Versuchszeitraums von drei Monaten die Geschwindigkeit der Besiedlung und der Sukzession der sich etablierenden Tier- und Pflanzengemeinschaften beobachtet. Die Platten werden regelmäßig entfernt und fotografiert, um den Grad der Bedeckung zu erfassen.

In Pula werden Vanessa Leininger, Studentin für Biodiversität und Naturschutz der Universität Marburg, und Oliver Baric, Student für Fischerei und Wildtiere an der Universität Rijeka, die Untersuchungen durchführen. Beide schätzen besonders die Internationalität des Programms. „Ich habe von August von GAME erfahren und wollte schon letztes Jahr teilnehmen. Da fand das Programm leider nicht in Pula statt, aber ich freue mich umso mehr, dieses Jahr Teil davon zu sein. Es ist spannend, das gleiche Experiment an unterschiedlichen Orten durchzuführen und Ideen von anderen Forschenden zu bekommen“, sagt Oliver. „Und natürlich, Kontakte und Freundschaften zu knüpfen, Leute später zu besuchen“, ergänzt Vanessa.

Momentan befinden sich die beiden zusammen mit den anderen Teilnehmenden in Kiel. Dort arbeiten sie am GEOMAR die Details des Experiments aus. Das Experiment-Design und die Methoden müssen möglichst genau definiert sein, damit die Resultate sich am Ende vergleichen lassen. Dass das der Fall ist, und sie möglichst aussagekräftige Ergebnisse erzielen, hoffen beide Studierende. „Obwohl es für uns gut wäre, wenn wir einen weltweiten Einfluss von künstlichem Licht nachweisen können, hoffen wir natürlich, dass die tatsächlichen Auswirkungen auf die Tiere möglichst gering sind“, sagt Oliver. Wie auch immer die Ergebnisse am Ende ausfallen, die Forschung ist auf jeden Fall relevant. Denn obwohl künstliches Licht bei Nacht fast überall vorhanden ist, gibt es bis jetzt kaum Untersuchungen dazu. Die Auswirkungen und Folgen auf Meerestiere sind – bis auf vergangene GAME-Programme – weitgehend unerforscht.