Mitarbeitende der Meeresschule Pula beim anfertigen von Katzenhai Bruthilfen

Sprung ins kalte Wasser: Katzenhai-Bruthilfen einsatzbereit

Das Project Catshark an der Meeresschule startet in die zweite Phase: Nach theoretischen Vorbereitungen wurden nun Bruthilfen für die Rettung der Katzenhaieier entwickelt und getestet. Mit Erfolg.

Text: Rebecca Gahr, Videos: Gerwin Gretschel

Ziel des Project Catshark ist es, dass die Eier aus den Netzen der Fischer*innen, aber auch aus toten Katzenhai-Weibchen, an geschützten Stellen wieder ins Meer entlassen werden und dort schlüpfen können. Damit dieser Ablauf in den Alltag der Fischer*innen integrierbar ist, muss er schnell und unkompliziert möglich sein. Gleichzeitig dürfen die Bruthilfen nicht zu schnell sinken und müssen dennoch guten Halt am Grund haben, damit die Eier weder durch den Temperatur- und Druckunterschied beim Absinken noch durch die Strömung oder das Sediment im Meer beschädigt werden.

Um das zu ermöglichen haben August Bence und Gerwin Gretschel spezielle Bruthilfen entwickelt. Emanuel Rupf, Student an der Universität Zürich, hat sie getestet. „Unsere Bruthilfen sind einfach und gleichzeitig effizient“, erklärt August. Sie bestehen aus einem Gewicht aus Beton, dass die Bruthilfen versenkt und sie am Meeresboden hält, sowie einer Schnur, an der ein Holzelement für die Eier befestigt ist. Zusätzlich gibt es eine Styroporkugel, die nach oben treibt und so das Wiederfinden und die Überwachung der Eier erleichtert. Diese sehr minimalistischen Bruthilfen haben den großen Vorteil, dass die Produktion in großen Mengen einfach und preisgünstig möglich ist. Außerdem können sie auch nach Schlüpfen der Katzenhaie am Meeresgrund bleiben, da sie nach kurzer Zeit mit Algen überwachsen sind und keine Gefahr für das Öko-System darstellen. In weiterer Folge soll die Styroporkugel durch umweltfreundlichere Materialien ersetzt werden, die ebenfalls genügend Auftrieb haben, um die Bruthilfe zumindest bis zum Schlüpfen der jungen Katzenhaie aufrecht im Wasser zu halten.

Soweit zur Theorie – Doch die Bruthilfen müssen auch getestet werden. Zusammen mit dem Team der Meeresschule Pula stellen August und Emanuel mehrerer dieser Bruthilfen her, um sie anschließend in der Bucht der Meeresschule zu testen und herauszufinden, ob sie sich so verhalten, dass die Eier den Weg vom Fischerboot bis zum Meeresgrund ohne Schaden überstehen.

Nach mehreren erfolgreichen Testversuchen in der Valsaline-Bucht, steht fest: Die Bruthilfen sind bereit für ihren großen Einsatz. Bevor sie jedoch an lokale Fischer*innen verteilt werden, werden die fünf ersten Bruthilfen mitsamt Katzenhaieiern mit Hilfe von Diving Rovinj in der Nähe der Roten Insel in Rovinj versenkt, wo die Entwicklung der Eier von Taucher*innen beobachtet werden soll.