Katzenhai-Schutz-Projekt startet an der Meeresschule

Sophie und August vor in ihrem Forschungslabor für das Katzenhai Projekt in der Meeresschule Pula.

Ein neues Projekt an der Meeresschule Pula will der Gefährdung von Katzenhaien im Mittelmeer entgegenwirken. Mit selbst entwickelten Bruthilfen wollen zwei Studierende aus Kroatien und Deutschland die Eier von als Beifang gefischten Katzenhaien retten.

Text: Rebecca Gahr, Fotos: Gerwin Gretschel

2021 ist das zweite Jahr in Folge, dass die Covid19-Pandemie den Kursbetrieb an der Meeresschule beeinflusst. Viel los ist an der Meeresschule trotzdem: Dieses Jahr starten einige spannende Forschungsprojekte wie etwa das Project Catshark. Dieses Projekt will Forschung zum Bedrohungsstatus und zum Schutz von Katzenhaien betreiben und aktiv gegen die Gefährdung von Katzenhaien im Mittelmeer vorgehen.

Katzenhaie landen – wie viele andere Meereslebewesen – zu oft als ungewollter Beifang in den Fangnetzen der Fischerei. Das endet für die Fische tödlich. Aufgrund bestimmter Charakteristiken von Haien wie etwa ihre langsame Wachstumsrate, die späte Geschlechtsreife, geringe Reproduktionsleistung und lange Trächtigkeit kann sich das dramatisch auf die Erholung einer Population auswirken. Der Großgefleckte Katzenhai, der neben dem Kleingefleckten Katzenhai in der Adria vorkommt, ist mitunter deshalb von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) auf der Vorwarnliste („Near Threatened“) für gefährdete Tiere aufgeführt und könnte bald schon als „threatened“ eingestuft werden. Das wirkt sich negativ auf das Ökosystem aus, denn Haie sind wichtige Bestandteile von Nahrungsnetzen.

Aufnahme eines Katzenhais Scyliorhinus canicula unter Wasser.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, starteten August Bence und Sophie Pannach das Project Catshark. Der Student für Fischerei und Wildtiermanagement an der Universität Zagreb (CRO) und die Umweltwissenschaftsstudentin der TU Braunschweig (DE) haben es sich zum Ziel gesetzt, den Katzenhaien zu helfen. Dazu entwickelt August spezielle Bruthilfen für Katzenhaieier. Diese sollen laufend von kroatischen Fischer*innen eingesetzt werden, indem sie die Eier aus ihren Netzen oder aus als Beifang gefischten toten Katzenhai-Weibchen darauf befestigen und sie zurück ins Meer entlassen. Wo genau das passieren soll, will Sophie mit Hilfe einer Kartierung herausfinden. Aus den geretteten Katzenhaieiern sollen nach einigen Monaten kleine Katzenhaie schlüpfen.

Betreut werden sie bei diesem Vorhaben von Ana Gavrilović, Professorin an der Universität Zagreb und Gerwin Gretschel Leiter der Meeresschule Pula und Professor an der Universität Graz. Forschen, testen und entwickeln werden die beiden Studierenden in den Räumen der Meeresschule in Pula, wo sich August bereits ein Forschungslabor eingerichtet hat.