Citizen Science Project: Taucher*innen als Forschungsassistenz

Das Meeresschule Pula Team 2021 in vor der Tauchbasis Rovinj.

Die ersten Katzenhaieier sollen in der Nähe der Roten Insel ins Meer gesetzt werden. Ob sie dort auch wie geplant schlüpfen, sollen Fotografien lokaler Taucher*innen zeigen.

Text und Fotos: Rebecca Gahr, Unterwasserfotos: Christian Kozmuth

Nachdem sich die Katzenhaieier mehrere Wochen im Labor der Meeresschule entwickeln konnten, werden nun die ersten Eier an den Bruthilfen ins Meer gebracht. Fünf Stück sollen zeigen, ob mit Hilfe der künstlichen Aufzucht-Stationen das Wachstum und Schlüpfen der Katzenhaieier im freien Meer möglich ist.

Dafür begeben sich August und Manu zusammen mit dem Team der Meeresschule auf die Rote Insel bei Rovinj. Die dortige Tauchbasis Diving Rovinj ist – genau wie der Tauchturm Seiersberg – Kooperationspartnerin dieses Projekts. Für das Project Catshark ist diese Zusammenarbeit mit Taucher*innen essenziell. Sie sollen nämlich bei ihren regelmäßigen Tauchgängen immer wieder bei den Standorten der Katzenhaieiern vorbeischauen und die Entwicklung dieser mittels Fotos dokumentieren. Die so gesammelten Daten sollen Aufschluss über die Erfolgsquote des Experiments geben. Damit möglichst viele Taucher*innen Bescheid wissen, wird neben der Tauchbasis ein Poster angebracht, dass das Projekt und die Rolle der Taucher*innen dabei erklärt.

Poster von der Meeresschule Pula für das Projekt zum Schutz der Katzenhaieier für die Diving Station Rovinj

Die Mitarbeiter*innen der Tauchbasis zumindest sind begeistert. „Es ist schön zu sehen, wie groß das Interesse für unser Projekt ist. Damit haben wir nicht gerechnet“, freut sich Manu. Nachdem August und Manu das Projekt präsentieren, melden sich viele von ihnen freiwillig, um bei der Aussetzung der ersten fünf Eier dabei zu sein. Die Bruthilfen samt Eiern werden vor der Roten Insel (45°03’29.4 „N 13°37’48.5 „E) in einer Tiefe von etwa 16 bis 19 Metern platziert. Natürlicherweise würden Katzenhaie ihre Eier in 35 – 50 Metern Tiefe ablegen – interessanterweise oft in der Gezeitenzone, wo es Schwankungen bei Temperatur und Salzgehalt gibt.

Nun ist alles weitere der Natur – und natürlich den Taucher*innen überlassen. „Es dauert nun etwa sechs bis neun Monate bei S. canicula und neun bis zwölf Monate bei S. stellaris bis aus den Eiern kleine Katzenhaie schlüpfen. Je nach Art sind die Fische dann sechs bis fünfzehn Zentimeter groß“, erklärt August. Bis es soweit ist, behalten wir sie zumindest über die Fotos der Taucher*innen noch etwas im Blick.

In weiterer Folge ist für Manu aber nicht nur die Kooperation mit den Taucher*innen, sondern vor allem auch jene mit den lokalen Fischer*innen wichtig. „Damit das Projekt wirklich erfolgreich ist, braucht es nicht nur funktionierende, umweltfreundliche und preiswerte Bruthilfen, sondern auch ein Aufklärungs- und Kooperationsprogramm mit der Kleinfischerei“, schreibt er in seiner wissenschaftlichen Arbeit über das Projekt