Das „ABC“ der Ausrüstung – Tipps & Tricks
Schnorcheln ist nicht nur eines der aufregensten sondern auch eines der preisgünstigsten Abenteuer. Eine gute, sogenannte ABC Ausrüstung besteht nur aus Maske, Schnorchel und Flossen. Bei der Maske sollte man nicht sparen. Sie muss aus weichem Silikon bestehen und so gut am Gesicht sitzen, dass ohne Maskenband, bei angehaltenem Atem und vornüber geneigtem Kopf, die Maske einige Sekunden am Gesicht haftet. Einfache Schnorchel, ohne viele Extras (Ventile, Klappen etc) ersparen technische Pannen. Ich rate ab von fertig abgepackten Komplettsets in denen auch die Flossen schon enthalten sind. Flossen mit geschlossenem Fußteil sind meistens weich und bieten nicht viel Widerstand beim Schwimmen. Das erspart Muskelkrämpfe, führt aber zu weniger Vortrieb und höherer Schlagfrequenz. Offene Flossen mit Spannriemen hinter der Ferse benötigen zusätzlich Neoprenfüßlinge. Diese Variante wird meist von Gerätetauchern verwendet ist aber auch zum Schnorcheln hervorragend geeignet sofern die Flossen nicht zu steif sind. Mit Neoprenschuhen an den Füßen und den Flossen in der Hand lässt sich die schroffe Küste beim Ein- und Ausstieg leichter und ohne Verletzungen überwinden. Schnorchler mit viel Erfahrung werden irgendwann eine faszinierende, sportliche Komponente entdecken – das Apnoetauchen. Apnoisten verwenden lange Flossen, spezielle Neoprenanzüge, Bleigurt und Masken mit geringem Luftvolumen. Diese Ausrüstung ist dafür optimiert dass der Apnoist oder die Apnoistin mit einem einzigen Atemzug an der Wasseroberfläche und mit viel meditativer Ausdauer möglichst lange unter Wasser bleiben kann. Diesen Sport mit dem Entdecken der belebten Unterwasserwelt zu verbinden ist eines der bezaubernsten Abenteuer dieser Welt.
Apnoetauchen – Eines der faszinierendsten Abenteuer dieser Welt
Typische Probleme mit der Ausrüstung sind das Beschlagen der Maske und Wasser in Schnorchel und Maske. Ersteres lässt sich trotz im Handel angebotener Antifogsubstanzen am besten mit dem eigenen Speichel beseitigen. Die Maske muss dabei noch trocken und die Finger frei von Sonnencreme sein. Der Speichel wird sorgfältig innen am Glas verrieben. Danach die Maske kurz im Wasser schwenken und sofort zum Gebrauch aufsetzen. Der unsichtbare Speichelfilm sollte nicht eintrocknen. Haare unter dem Maskenrand beseitigen. Bei erhitztem Gesicht hilft ein kühlender Spritzer mit Meereswasser damit das Gesicht unter der Maske nicht dampft. Das Maskenband sollte unbedingt am Hinterkopf und niemals im Nacken sitzen. Dadurch dichtet die Maske besser. Der Schnorchel soll in aufrechter Kopfposition schräg nach hinten zeigen und niemals nach oben oder vorne geneigt sein, es sei denn man will das Meereswasser wie mit einem Strohalm trinken. Ein häufiger Grund für das Eindringen von Wasser in die Maske ist vor allem bei Beginnern das Ausatmen durch die Nase. Dadurch hebt sich der Maskenrand leicht und es sickert ständig Wasser in die Maske.
Achtung Gefahr – Wir sind keine Geschöpfe des Meeres
Trotz aller Einfachheit ist man beim Schnorcheln vieler Gefahren ausgesetzt. Schon im Vorfeld ist eine Überhitzung und Dehydrierung des Körpers zu vermeiden. Das kann zu Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Kreislaufproblemen führen. Bedenke, dass bereits außerhalb des Wassers Schwindel oder kurze Blackouts beim Heruntersteigen über scharfkantige Felsen im Falle eines Sturzes zu lebensgefährlichen Verletzungen führen können. Ebenso verhält es sich beim Kopfsprung an Küstenabschnitten, die man zuvor noch nicht beschnorchelt hat. Ein Partner beim Schnorcheln ist die NUMMER-EINS-REGEL. Mache niemals alleine einen Schnorchelausflug. In unzähligen Situationen könntest du Hilfe benötigen. Und sei es nur bei einem plötzlichen Wadenkrampf im Wasser. Selbst wenn man sich den Abstieg über scharfkantige Felsen sparen kann wird man jedoch bald daran vorbeischnorcheln wollen. Hüte dich vor Brandungshohlkehlen und überhängenden Felsen. Wenn du an der Felswand entlang ein Stück abtauchen solltest dann schwimme beim Auftauchen immer von der Wand weg und strecke eine Hand über den Kopf. Entferne dich ohne Sicherheitsboje (aufblasbare rotweiße Boje) nicht weit von der Küste. Vorbeifahrende Boote könnten dich leicht übersehen. Große Schiffe, die weitab vor der Küste kreuzen können viele Minuten später zu plötzlichen und starken Wellen führen. Unterschätze daher auch bei ruhiger See niemals die scharfen Felsen. Wenn du den prächtigen Bewuchs an den Felsen bewunderst, dann halte mit den Händen vor deinem Kopf immer genügend Distanz.
Ab in die Tiefe
Die Königsdiziplin beim Schnorcheln ist das richtige Abtauchen, um ein wenig in die Tiefe vorzudringen. Der Wasserdruck wird sehr bald auf das Trommelfell drücken und zu Schmerzen führen. Beim sogenannten Druckausgleich musst du schon bevor die Schmerzen eintreten, die Nasenflügel mit der Hand verschliessen. Beim Versuch des Ausatmens durch die Nase erhöht sich der Luftdruck im Mittelohr. Mache dieses Manöver genau so lange und behutsam bis der Druck im Ohr nachlässt. Mindestens alle 2 Meter, die du an Tiefe gewinnst musst du diese Prozedur wiederholen. Beim Auftauchen ist nichts zu beachten, außer dass du mit deiner Restluft in der Lunge an der Wasseroberfläche das Wasser aus dem Schnorchel bläst. Schon bei einer leichten Verkühlung wird der Druckausgleich nicht funktionieren. In diesem Fall darfst du nicht abtauchen. Ein genialer Trick hilft dir das Wasser schon während des Auftauchens aus dem Schnorchel zu befördern. Wenn du ca 1m unter der Oberfläche bist dann lege den Kopf in den Nacken, schau nach oben und beginne langsam durch den Schnorchel auszuatmen. Setze das solange fort bis du die Wasseroberfläche durchstoßt. Der Schnorchel ist damit ohne mühsames Auspusten frei von Wasser. Beim Abtauchen musst du unbedingt bereits an der Wasseroberfläche kopfüber eine senkrechte Position einnehmen und die Beine so weit als möglich beherzt aus dem Wasser strecken. Das Gewicht der Beine außerhalb des Wassers wird dich nach unten drücken. Mit dem Flossenschlag beginne erst wenn die Füße unter Wasser sind. Die Arme können das Ganze mit einer kräftigen Ruderbewegung unterstützen. Nur so kannst du ohne Kraftanstrengung an Tiefe gewinnen. Das erfordert viel Übung. Am Anfang hilft es einige Purzelbäume im Wasser zu schlagen, um sich mit der ungewohnten Kopfüber-Position vertraut zu machen.
Mit ein wenig Übung und einer guten Ausrüstung gelangt man bald mühelos in einige Meter Tiefe
Genüsslicher Schnorchelausflug im Oktober in unserer Hausbucht Valsaline