Foto: Philippe Guillaume
Freitauchen mit Adlerrochen
Beitrag: Fabian Günther
Eigentlich wollte ich nur zwei Freunden der Meeresschule einen ersten Einstieg ins Freediving/Apnoetauchen in der Valsaline-Bucht verschaffen. Für alle drei war es was zum Lernen. Die beiden wollten mal tiefer als nur 2-3 Meter und für mich war es ein super Training als angehender Instructor. Also gab es ein bisschen Theorie und Trockentraining an Land, mit viel Überraschung, dass man doch viel länger die Luft anhalten kann, als gedacht. Danach ging’s ins Wasser, um mit Tauchboje am Seil zu üben und möglichst entspannt zu tauchen…
Die Entspannung ließ allerdings auf sich warten: auf dem Weg dorthin, wo wir maximal auf 10m hätten runter gehen können, ist mir in etwa 7-8m Tiefe eine Kontur aufgefallen, die da nicht so richtig hinpasste. Viel zu groß, irgendwie rautenförmig und bewegt hat sie sich auch: ein ziemlich großer Gestreifter Adlerrochen (Aetomylaeus bovinus – Myliobatidae).
Was für ein Bild: mit etwa einem Meter Spannweite schwebte er ganz dicht über dem Sandboden kurz vor der Ankerboje des Meeresschule Bootes MaraLena. Die Art hat eine ziemlich lange, prägnante „Schnauze“, die ihr auch den Namen Entenschnabelrochen eingebracht hat. Im Englischen wird er Bull Ray oder Duckbill Ray genannt. Die Oberseite des Körpers zeichnen 7-9 Streifen, die sich quer über den Rumpf ziehen, und an denen man ihn recht gut erkennt. Im Mittelmeer ist er wohl relativ selten, wir hatten also ein ziemlich großes Stück vom Glück!
Ein kleine Weile ließ er sich von oben beobachten, schwamm dann aber recht bald mit langsamen Flügelschlägen zur Bucht hinaus. Welch ein tolles Erlebnis!
Und das Apnoetauchen war dann auch noch erfolgreich: beide sind bis zum Knoten auf 6,5 Meter gekommen und waren damit mehr als doppelt so tief getaucht wie bisher!
Sichtung in Uvala Valsaline vor der Meeresschule