Da generell in marinen Lebensräumen das Angebot an stabilen Substraten beschränkt ist, sind sessile Tiere einer starken Raumkonkurrenz durch Algen ausgesetzt. Sämtliche Oberflächen, die stabil genug sind und der Lichtbedürftigkeit der Pflanzenartigen genügen, werden durch ihr rasches Wuchs- und Ausbreitungsvermögen besetzt. Eine Präferenz der Tiere für Standorte, welche pflanzliches Wachstum nicht begünstigen (das Innere von Höhlen, unter Überhängen, größere Tiefen), ist die Folge.
Der Ernährungstyp, der mit einer sessilen Lebensweise praktisch Hand in Hand geht, ist das Einfangen von in der Wassersäule suspendierten Partikeln, mithilfe verschiedengestaltiger Filterapparaturen und Techniken. Im weiteren Sinne könnte man sämtliche Organismen, die sich auf solch eine Weise ernähren als Filtrierer bezeichnen. Der Konzentrationsprozess kann in vier Teilschritte gegliedert werden: Transport der Suspension über einen Sammelapparat – Abscheidung der Partikel vom Wasser – Transport der Partikel zur Mundöffnung und die eigentliche Ingestion. Da jedoch die Herangehensweise an diese Teilschritte sehr variabel ausfällt, ist es auch hier zur Separation von funktionellen Gruppen gekommen. Zunächst werden passive von aktiven Suspensionsfressern unterschieden. Bei ersteren übernimmt die Strömung den Transport der Partikel, indem sie sie über einen Sammelapparat bewegt. Die meisten Nesseltiere (Cnidaria), Wurmschnecken (Vermetiden) und suspensionsfressende Stachelhäuter (Echinodermata) zählen dazu. Die aktiven Suspensionsfresser hingegen erzeugen den Wasserstrom selbst, der ihnen die Nahrung herbeitransportiert. Oft ist Cilienschlag der Motor, über den ein Nebenstrom aus der Hauptwasserbewegung abgezweigt wird, was sie zu sogenannten Strudlern macht. Dazu zählen vor allem Muscheln (Bivalvia), Vielborster (Polychaeta) und Seescheiden (Ascidiacea).